Brandungsbad

nach Maria Lieske-Usbeck 1869-1952

Maria Lieske-Usbeck lernte Erzieherin, Krankenschwester und Masseurin. Während dem 1. Weltkrieg arbeitete sie im Krankenhaus Bethanien in Berlin, das zum Lazaret umfunktioniert wurde. Dort begann sie während der Nachtwache die Verwundeten zu baden, inspiriert durch die Meeresbrandung, sie mit dem Wasser zu massieren. Die Erfolge waren so überzeugend, dass die ehemaligen Verwundeten nach dem Krieg Geld gesammelt haben, so dass Maria Lieske-Usbeck eine eigene Praxis eröffnen konnte. Viele Jahre danach, auf der Suche nach dem geeigneten Badezusatz, hat sie die Herstellung der Kastaniensole geträumt.

Frau Dr. med. Gabriele Gerretsen-Remer brachte diese Bad mit in die Ita Wegman Klinik Arlesheim, wo es seither angewendet wird.

Das Brandungsbad ist ein Erlebnis – mit viel Schaum, vielen Wellen und viel Wärme.

Alles der Reihe nach:

Das Bad beginnt mit wenig Wasser und einer Schaumdecke.
Unter zulaufendem warmem Wasser werden zwischen Körper und Wannenrand von Hand verschiedene Wellen hergestellt.

Der Wasserstand steigt und das Wasser wird immer wärmer. Der Körper beginnt wie eine Boje im Wasser zu schwimmen. Dies wird fortgesetzt bis das Wärmebedürfnis gesättigt ist.

Ein kalter Fussguss verschafft Erleichterung.
Strudelbewegungen werden gezielt eingesetzt an der Flanke, in der Achsel, unter dem Kinn, im Nacken und an Beschwerdestellen.

Mit grossen Bewegungen im Wasser wird immer wieder Ordnung vom Kopf bis zu den Füssen in diese Anregungen gebracht.

Am Ende werden ausklingende Wellen zu einlaufendem kaltem Wasser gemacht
Ohne abzutrocknen direkt in die Ganzkörperpackung, während 1 Stunde.

Die 3 Haupt-Wirkungen:

1.  Wärmerhythmus : ansteigende Temperatur zu Beginn, kurze Abkühlung, Wärmesteigerung durch Strudeln, absteigend Temperatur am Schluss und aktive Erwärmung in der Ganzkörperpackung

2.  Bewegung: durch die Wellen wird der Körper indirekt bewegt. Verschiedene Wellenarten  üben eine Druck-, Sog- und Vibrationswelle auf den Körper aus. Diese wirken auf die Haut und werden auch im Körper weitergeleitet.

3.  Substanz: die Kastaniensole wirkt über die Haut

Durch das Brandungsbad wird ein starker thermischer, mechanischer und chemisch Reiz gesetzt.

Grundlegendes:
Wassertemperatur:       ca. 32 ° C
Wasserstand:                 20 cm
Substanz:                        1 Liter Kastaniensole
Badedauer:                     ca. 20 Min.
Nachruhe:                       1 Std.

Allgemeine Wirkungen:

  • Verhärtungen und Verspannungen werden in Bewegung gebracht
  • der körperlichen und Seelischen Schwere wird Leichte und Bewegung entgegengesetzt
  • der Wärmeorganismus wird angeregt und gepflegt, so dass bei Entzündungen leichter wieder Fieber entwickelt werden kann
  • die Durchblutung wird angeregt
  • das Gewebe wird entstaut und die Ausscheidung wird angeregt
  • das Gemüt wird bewegt
  • das Bindegewebe wird gestärkt und die Haut gepflegt
  • die Abwehrkräfte werden positiv beeinflusst

Spezifisch Indikationen:

  • Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, Ischias, Lumbago
  • Diskushernien
  • Schmerz-Syndrom
  • Degenerationen, Arthrosen
  • Spastischer Obstipation
  •  Zur Wehenförderung am Termin
  • EPH-Gestose
  • Menstruationsprobleme
  • Stress
  • leichte Hypertonie (nicht bei essentieller Hypertonie)
  • Depressionsneigung und depressive Störung
  • Therapieresistenz
  • Krampfadern und Haemorrhoiden
  • Bindegewebsschwäche
  • bei entzündlichen Erkrankungen kein Fieber bilden können

Kontraindikationen:
  • akute Erkrankungen
  • akute Entzündung, entzündliche Krankheiten
  • Fieber, infektiöse Erkrankungen
  • akuter MS-Schub
  • aktive Tbc
  • starke Herzinsuffizienz, hochgradige Koronarinsuffizienz  und  hochgradige  Hypertonie
  • stark eingeschränkte Lungenfunktion
  • Schizophrenie, Psychose
  • reduzierter Allgemeinzustand
  • offene Wunden
  • Carcinom (mit Ausnahmen)
  • bis 6 Wochen nach der Geburt

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Allgemeine Kontraindikationen Bad